Medienberichterstattung
Medienberichte zu Carl Goldmarks
Die Königin von Saba
als biblische Friedensoper in der Stiftskirche Klosterneuburg
Um Medien, Sponsoren und Besucher für die Aufführungen der Königin von Saba zu interessieren, wurden im November 2018 eine Informationsbroschüre in Englisch und Deutsch, Faltblätter und Kurzinformationen verfasst, die Website www.queen-of-saba.at eingerichtet, ein Trailer des Begleitfilms hergestellt und in Youtube gesetzt sowie eine Adressenliste mit niederösterreichischen, Wiener und internationalen Medien bzw. zuständigen Redakteuren und Korrespondenten aufgebaut, an die immer wieder Fortschrittsberichte verschickt wurden.
Die ersten Materialien wurden am 19. März bei einer Pressepräsentation im Presseclub Concordia in Wien (der älteste Presseclub der Welt) vorgestellt. Darüber hinaus fand am 26. Juni im Café Bookshop Singer in Wien das Gesprächskonzert „Leonard Bernstein und Carl Goldmark“ statt. Mitwirkende waren: Thomas Albertuts Irnberger (Violine), Paul Gulda (Piano) und Shira Karmon (Sopran), Dr. Thomas Aigner (Leiter des Musikarchivs der Wienbibliothek) und PD Dr.. Peter Stachel, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte.
Am 1. Mai war beim Österreichischen Rundfunk Ö1 zu einer guten abendlichen Sendezeit eine zweistündige, hervorragende Sendung von Gerhard Krammer, Ressortleiter Musik aktuell, über Carl Goldmark zu hören. Obwohl wir ihm unsere Ehrenschützerin Jean Rosston, Urgoßnichte des Komponisten, für ein Interview vermittelten, wurden allerdings die fest terminierten Aufführungen der Königin von Saba nur nebenbei erwähnt, so dass beim Publikum dadurch kein Interesse generiert wurde. Ticketpay registrierte danach keinen Online-Ticketverkauf.
Im Juli ließ die von Karlheinz Böhm gegründete Hilfsorganisation in Äthiopien „Menschen für Menschen“ 47 000 Infoblätter zu den Aufführungen der Königin von Saba an Haushalte in Klosterneuburg und den angrenzenden Wiener Stadtteilen 1190 und 1180 verteilen (s.u.). Anfang September ließ das Stift Klosterneuburg ein Plakat und DINA4 Blätter in Klosterneuburg aufhängen und verteilen (s.u.).
Vom 2.-6. September illuminierte das Klosterneburger Unternehmen Rezac High Power Projection Messearchitektur mit Bildern von der Königin von Saba und Carl Goldmark die nach Wien gerichtete Ostwand des Stifts Klosterneuburg (s.u.). Noch am 2. September schnellte der Kartenvorverkauf bei Ticketpay auf das einmalige Tageshoch von 184 Karten. Nur noch nach der Veröffentlichung des Artikels „Rückkehr einer Königin“ in den NÖN am 8. Sept. (s.u.) gab es eine kleine Tagesspitze von 22 Karten am 9. 9.
Die Informationen im Vorfeld führten zu Berichten in der Regionalpresse (NÖN und Bezirksblätter) und am 31. August zu einem längeren Artikel von Wilhelm Sinkovicz in „Die Presse“ (s.u.). ORF und Radio Klassik gewährten längere Interviews, die in der Aufführungswoche gesendet wurden. Medienpartnerschaften mit diesen Sendern gelangen nicht.
In der Fachpresse erschien in der „DIE VIERTE WAND, Organ der Initiative TheaterMuseum Berlin e.V., Ausgabe 009, Mai 2019 der Artikel „Carl Goldmark in Neuem Licht – Teil I „Die Königin von Saba“, eine biblische Friedensoper von Prof. Peter P. Pachl und Dr. Konrad Melchers, S. 66 – 71.
Ausführliche, positive Kritiken der Aufführungen erschienen von Manfred A. Schmid im Online Merker (s.u., Nachdruck im Opernfreund, 23. 9. 2019) und von Harald Lacina im Opernfreund, 23. 9. 19 (s.u.). Der Kritiker der „Opernwelt“ entschuldigte sich kurzfristig wegen Krankheit. Bei der harschen Kritik in der Wiener Zeitung (s.u.) ist bedauerlich, dass die Kritikerin Katharina Hirschmann sich offenbar nicht die Mühe gemacht hat, im Programmheft die Hintergründe der Inszenierung nachzulesen.
Konrad Melchers, 26. September 2019
Stiftskirche Klosterneuburg
DIE KÖNIGIN VON SABA
13.9.2019
Goldmarks Meisterwerk in neuem Arrangement
Von Karl Goldmarks (1830-1915) insgesamt sieben Opern sollte seine erste zugleich auch seine bekannteste werden. Die Mezzosopranistin Caroline von Gomperz-Bettelheim (1845-1925), eine Schülerin Goldmarks, deren Schönheit mit jener der sagenumwobenen „namenlosen“ Königin von Saba verglichen wurde, inspirierte den Komponisten zu dieser Oper, der ihr die Titelrolle auf den Leib schrieb. Gesungen hat sie diese allerdings nie, denn bis zur Fertigstellung seiner „Grand opéra“ sollten noch ganze zwölf Jahre vergehen. Zur Zeit der Uraufführung der Oper wurde die opulente Klangwelt Goldmarks als Gegenstück zu den Monumentalgemälden von Hans Makart (1840-84) empfunden. Hermann Salomon Mosenthal (1821-77), der Librettist, verknüpfte eine tragische ménage-à-trois mit dem Besuch der Königin von Saba am Hof von König Salomon, wie man ihn aus dem 1. Buch der Könige 10,1-13 und als Dublette im 2. Buch der Chroniken 9,1-12 nachlesen kann. Und auch im Neuen Testament wird sie in Mt 12,42 und Lk 11,31 als „Königin des Südens“ bezeichnet.
Freilich wird die in der Oper erwähnte Liebesbeziehung weder in der Bibel noch in Sure 27,22-44 des Koran erwähnt, wo sie den Namen „Bilqis“ trägt. Flavius Josephus bezeichnete sie in den Antiquitates Judaicae 2:249 als Königin von Äthiopien, die den Samen des Weihrauchbaums nach Palästina brachte. Im äthiopischen Werk „Kebra Nagast“ (Der Ruhm der Könige) aus Aksum des 14. Jhd. trägt die Königin den Namen Mâkedâ und soll Salomo in Jerusalem besucht haben und mit ihm Menelik, den Stammvater der äthiopischen Könige, die bis 1975 über Äthiopien herrschte, gezeugt haben. Ob das Reich der Königin im antiken Saba des heutigen Jemen oder in der Region um Aksum in Äthiopien gelegen hat, ist jedoch bis heute ebenso ungeklärt wie die Frage, ob die legendäre Königin eine historische Person zum Vorbild hatte. Am 10. März 1875 wurde Goldmarks vieraktige Oper schließlich in der Wiener Hofoper uraufgeführt. Die für einen Mezzo geschriebene Titelpartie übernahm die hochdramatische Sopranistin Amalie Materna (1844-1918). Der andauernde Erfolg der Oper bis in die späten 20er Jahre des letzten Jahrhunderts beruhte einerseits auf dem damals populären orientalischen Kolorit des Werkes als auch der kongenialen Vertonung durch Goldmark, die sich an den Strömungen von Verdi, Meyerbeer und Wagner orientierte.
Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten verschwand die Oper des jüdischen Komponisten fast gänzlich von den Spielplänen. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde sie noch regelmäßig in Budapest aufgeführt und im Goldmarkjahr 2015 auch in Freiburg mit großem Erfolg wiederbelebt. Seit mehr als 80 Jahren wurde „Die Königin von Saba“ in der Stiftskirche von Klosterneuburg wieder szenisch aufgeführt. Der künstlerische und ökonomische Leiter des pianopinissimo musiktheaters, Peter P. Pachl, inszenierte den „Staatsbesuch“ der Königin von Saba bei König Salomo in einer sehr freien Interpretation des biblischen Stoffes vor dem Hintergrund von mehreren Jahrhunderten Menschheitsgeschichte. Die tragische ménage-à-trois entsteht durch die unglückliche Verstrickung von Salomo und seinem Vertrauten Assad mit der Königin, die schließlich in einem Desaster endet. Die Titelfigur der Königin erscheint bei Regisseur Pachl gleichzeitig auch als Lilith, die sich im jüdischen Midrasch, einer Sammlung von Auslegungen der heiligen Schrift, als erste Frau Adams seiner Herrschaft entzieht und im Gegensatz zu Eva, der zweiten Frau Adams, dem Teufel widersteht. Ihre Begleiterin Astaroth, ursprünglich die weibliche babylonische Göttin Ištar, ist ein Dämon, der erst zur westsemitischen Göttin Astarte und später zum androgynen Dämon Astaroth wurde. (…)
Die bilderreiche Inszenierung spannte den Bogen von einer mythischen Urzeit bis hin zum palästinensisch-arabischen Konflikt der Gegenwart. Als ein Symbol des Friedens tauchte dabei immer wieder Marc Chagalls „Pegasus“ (Das Hohelied IV, 1958) auf. Filmeinspielungen zitierten den Konflikt im Nahen Osten in der älteren und jüngeren Vergangenheit. Überstrapaziert wurde aber ein immer wieder kehrender Gag, in dem eine Frau in einem Werbespot eine Dose mit Katzenfutter der Marke „Sheba“ (=das antike Königreich Saba im heutigen Jemen) anpreist und dabei lasziv mit ihrer Zunge über ihre Lippen streicht. Als Antipoden dieser Inszenierung stehen einander auch die Königin von Saba als femme fatale und Sulamith als femme fragile gegenüber, die ihre Bühnenverwandten in Carmen und Ortrud auf der einen Seite und Micaëla und Elsa auf der anderen Seite haben. In den eingestreuten Fernsehreportagen kommentierten eine Berichterstatterin und ein Journalist unhörbar, aber gestenreich, für diverse Fernsehstationen. Der Videokünstler Robert Pflanz, der auch das spärliche Bühnenbild verantwortete, legte die handelnden Personen in Großaufnahmen über die übrigen Videoprojektionen, was zu einer spannungsreichen Erweiterung der Inszenierung beitrug. Der Altarvorraum in Klosterneuburg bot einen prächtigen Rahmen für die Handlungen im Palast und im Tempel, während die Wüstenszenen durch ein einfaches sandfarbenes Bodentuch angedeutet wurden. Auf dem von Nikolaus von Verdun zwischen 1171-81 errichteten Verduner Altar, der in der Leopoldskapelle des Stiftes aufbewahrt wird, erscheint in der vierten Spalte des linken Flügels das Abbild der Königin mit schwarzem Gesicht und die Abbildung dieses Altares wurde als Hintergrundprospekt im Verlauf der Inszenierung mehrfach eingeblendet. Die Gastgeschenke der Königin bestehen aus Kisten, die später als Thron Salomos zusammengestellt und umgedreht als Radiogeräte Marke Saba erscheinen. Am Ende der Oper tritt noch ein Kinderchor auf, der israelische und palästinensische Fahnen schwenkt und als Hoffnung auf eine friedvolle gemeinsame Zukunft einander die Hände reicht.
Claudia Möbius ersann die praktikablen Kostüme und verpasste dem von König Salomo geächteten Assad eine Art Biene Maja Kostüm samt Beißkorb, dessen Bedeutung sich mir nicht erschloss. Manfred Müssauer und die von ihm gegründete Donau Philharmonie Wien oblag die musikalische Leitung der von Steven Tanoto neu arrangierten Fassung der Oper. In der Titelpartie der Königin von Saba glänzte Nadja Korovina mit ihrem feurig-erotischen Sopran. Mit ihrer Ausstrahlung machte sie den Zauber jener sagenumwobenen Königin begreifbar, der sowohl Salomo als auch ein zerrissener Assad nur allzu leicht erliegen mussten. Hans-Georg Priese bot darstellerisch einen äußerst leidenschaftlichen Diener Assad, sein Tenor war allerdings den Anforderungen dieser Partie nicht immer gewachsen. Selbstzerstörerisch wird er zwischen zwei Frauen voller Gegensätze aufgerieben. Axel Wolloscheck war ein wenig respektabler König Salomon mit sonorem Bariton, der die Krone mit den Zacken nach unten trägt, wohl als Zeichen mangelnder Autorität. Alessandra di Giorgio setzte in der Rolle der Astaroth, Sklavin der Königin, ihren eher dunklen Mezzo rollen- und kostümgerecht besonders sinnlich ein. Rebecca Broberg als Sulamith, der enttäuschten Braut Assads, hadert klagend mit ihrem Schicksal, vergibt aber ihrem untreuen Geliebten, der in ihren Armen stirbt. Maximiliano Michailovsky trat gleich in drei Rollen auf.
Als umtriebiger Hohepriester, als Palastaufseher Baal-Hanan und als Tempelwächter sorgte er stets für einprägsame Auftritte. Er trägt ein Brett vor dem Kopf, das mit Richtungspfeilen und roten Handschuhen versehen ist, als Symbol für seine geistige Beschränktheit. Für den „Bewegungschor“ standen jugendliche Flüchtlinge des ÖJAB-Hauses in Greifenstein zur Verfügung. In der heutigen Zeit gewinnt Goldmarks Oper auch dadurch einen besonderen Stellenwert, wenn man bedenkt, dass der Name Assad aus dem Arabischen kommt und „Löwe“ (al-asad) bedeutet. Hatte denn der jüdische Komponist Goldmark damit nicht in weiser Voraussicht die heutige Situation im Nahen Osten mit den verfeindeten Nachfahren der beiden Söhne Abrahams, der Halbbrüder Ismail und Isaak, abbilden wollen? Der warmherzige Applaus des Publikums goutierte die Leistungen aller Mitwirkenden an diesem lauen Spätsommerabend.
Harald Lacina, 23.9.2019 Fotocredits: Natascha Teichgräber
KLOSTERNEUBURG / Stiftskirche: Karl Goldmarks DIE KÖNIGIN VON SABA szenisch aufgeführt
Videokunst und Regie bringt kühn interpretierten biblischen Opernstoff zum Leuchten
13.09.2019 | KRITIKEN, Oper
Alessandra di Giorgio (Astaroth), Hans-Georg Priese (Assad), Nadja Korovina (Königin)
Foto: Natascha Teichgräber / Saba-Presse
KLOSTERNEUBURG / Stiftskirche: Karl Goldmarks DIE KÖNIGIN VON SABA szenisch aufgeführt
Premiere , 12. September 2019
Von Manfred A. Schmid
Leonard Bernstein trat vehement dafür ein, Karl Goldmarks vergessene Oper, die seit ihrer Uraufführung 1878 bis Ende 1937 mit rund 400 Vorstellungen ununterbrochen im Repertoire der Wiener Staatsoper verblieben war, wieder in den Spielplan aufzunehmen. Es reichte aber nur zu einer mit Anja Silja, Wolfgang Brendel, Siegfried Jerusalem und Kurt Rydl gut besetzten konzertanten Aufführung 1979 im Wiener Konzerthaus, die für die angestrebte Wiederentdeckung des Komponisten Karl Goldmark folgenlos bliebt. Erst in den letzten Jahren kamen einigen Neuinszenierungen an deutschen Bühnen heraus, u.a. in Magdeburg und Freiburg. Dem pianopianissimo-musiktheater münchen sowie dem Kulturjournalisten und -manager Konrad Melchers ist es zu danken, dass dieses Werk nun erstmals seit mehr als 80 Jahren in Österreich wieder szenisch zu erleben ist. In der Stiftskirche von Klosterneuburg hat man noch heute Abend die Gelegenheit, sich selbst ein Bild davon zu machen, was es mit diesem Komponisten, den die Kritik seit Hanslick irgendwo „zwischen Meyerbeer und Wagner“ einordnet, auf sich hat und wie die Chancen stehen, dass sein Opernerstling – gleichzeitig auch sein musikdramatisches Hauptwerk – wieder rehabilitiert und geschätzt wird.
Regisseur Peter P. Pachl, der künstlerische und ökonomische Leiter des pianopinissimo musiktheaters, nennt seine Neuinszenierung eine „Neuinterpretation“ und übersieht dabei, dass eigentlich eine jede ernstzunehmende Neuinszenierung immer auch eine Neuinterpretation ist. Immerhin aber bringt er einen sehr umfassenden und ausgreifenden Ansatz ins Spiel. Er inszeniert die sehr freie Adaptierung eines biblischen Stoffes – der „Staatsbesuch“ der mächtigen Königin von Saba bei jüdischen König Salomo und die in dessen Verlauf entstehende, unglückliche erotische Verstrickung von Salomos Vertrauten Assad mit der exotischen Besucherin, die zu einem Eklat führt – vor dem Hintergrund von mehreren tausend Jahren Menschheitsgeschichte. Die handelnden Personen erweisen sich damit als sehr komplexe Gestalten. So ist etwa die Titelfigur gleichzeitig auch die Dämonin Lilith, und ihre Begleiterin Astaroth verweist schon mit ihrem Namen auf die phönizische Göttin Astarte.
Kaleidoskopartig wird mittels Videoprojektionen assoziativ in einer eindrucksvollen Bilderflut ein Bogen von der mythischen Urzeit bis zum palästinensisch-arabischen Konflikt der Gegenwart gespannt. Marc Chagalls Pegasus (aus seinem Hohe Lied Zyklus) als Kriegs- und Friedenssymbol ist ein immer wiederkehrendes Leitmotiv, es gibt aber auch antike Statuen, Bilder von Klimt bis Picasso sowie Bilder und Filmeinspielungen von wichtigen politischen Ereignissen und den federführenden Akteuren von damals bis heute. Ein paar Ärgerlichkeiten gibt es dabei freilich auch. Dazu zählt etwa der peinliche running Gag mit der Dame, die in einem Werbespot eine Dose mit dem Katzenfutter Sheba in die Höhe streckt und sich dabei genüsslich mit der Zunge über die Lippen fährt. Sheba = Saba, und außerdem eine schwarze Katze. Aha.
Axel Wolloscheck (Salomo) mit seinem Hofstaat Foto: Natascha Teichgräber /Saba-Presse
Besser wirken die eingestreuten Fernsehreportagen, in denen eine Journalistin (als Berichterstatterin für al jazeera natürlich mit Kopftuch) und ein Korrespondent gestenreich, wenn auch unhörbar, die Ereignisse kommentieren. Besonders wirkungsvoll sind die Videoprojektionen, wenn die handelnden Personen in Großaufnahmen darübergelegt zu sehen sind. Diese Live-Mischverfahren mit Live-Kameraeinsätzen ist eine faszinierende, äußerst anregende Arbeit des Videokünstlers Robert Pflanz, von dem auch das karge, aber ausreichende Bühnenbild stammt.
Da die zentralen Schauplätze der Handlung der Palast und der Tempel Salomos sind, ist in Klosterneuburg keine eigene Bühnenkonstruktion erforderlich. Der Altarvorraum zwischen den altehrwürdigen Gestühlen der Chorherren liefert ohnehin einen prächtigen Rahmen, und wenn es sich um die Wüste handelt, dann genügt ein faltig-locker aufgelegtes, khakifarbenes Bodentuch. Auf der Videoleinwand ist immer wieder der Verduner Altar eingeblendet, mit dem Abbild der – schwarzgesichtigen – Königin von Saba. Ein Glanzstück aus dem Schatz des Stifts Klosterneuburg, was wohl mit ein Grund war, warum man ausgerechnet diesen Aufführungsort gewählt hat. Ansonsten genügen zahlreiche Kisten, von der Königin als Gastgeschenk mitgebracht, als Mobiliar und Thron des Königs Salomo. Dass sich diese Kisten in weiterer Folge als Radiogeräte Marke Saba entpuppen, um damit die Bedeutung der modernen Massenkommunikation bei Kriegsereignissen aufzuzeigen. Naja.
Zum Schluss tritt ein Kinderchor auf, je zur Hälfte mit Kippa und israelischen Flaggen sowie Halstüchern und Fahnen palästinensischer Art ausgestattet (die guten gewählten Kostüme – mit Ausnahme des geächteten Assads im Biene Maja-Outfit und Beißkorb – stammen von Claudia Möbius). Die Kinder – als Hoffnung auf die Zukunft – reichen dann einander versöhnt die Hände. Deshalb aber Goldmarks Werk gleich eine „Friedensoper zum Nahostkonflikt“ zu nennen, wie das im Programmheft der Fall ist, scheint weit überzogen und wird von der Handlung bzw. dem Libretto Salomon Hermann von Mosenthals keineswegs gedeckt. Eine schöne Utopie, mehr nicht. Das gilt auch für die das Ende des Kurzfilms, der die Ouvertüre illustriert und dabei in Zeitraffertempo ein paar tausend Jahre Schöpfungsgeschichte bildmächtig Revue passieren lässt. Man sieht Michelangelos – hier bewegtes – Fresko in der Sixtinischen Kapelle, wo sich die Hand Gottes und die Hand Adams aufeinander zu bewegen, bis sie sich berühren. Die Neuerschaffung einer friedlichen Menschheit sollte damit wohl perfekt sein.
Um die Friedensmission zu komplettieren, wird auch der wirkungsvollen, melodisch einprägsamen und prächtig instrumentierten Musik Karl Goldmarks das Etikett „Friedensmusik“ zugesprochen. Als Begründung wird im Programmheft angegeben, dass Goldmark, Sohn eines jüdischen Kantors, in seine Oper nicht nur vom Synagogengesang beeinflusste Musik, sondern auch arabische Musik (oder was er damals darunter verstanden hat) einfließen hat lassen, und selbstverständlich auch „westliche“ Musik, wie sie damals in der Nachfolge Wagners und der Spätromantik üblich war. Weltmusik als Friedensmusik, Musik als Beitrag zum Frieden? Wenn das so einfach wäre, dann müsste das auch für Léhars Das Land des Lächelns gelten.
Die musikalische Gestaltung des Opernabends liegt in den Händen von Manfred Müssauer und der von ihm gegründeten Donau Philharmonie Wien. Das auf den Einsatz von Originalinstrumenten bzw. entsprechende Nachbauten setzende Ensemble spielt eine vor allem wegen der räumlichen Gegebenheiten der Stiftskirche Klosterneuburg reduzierten Fassung von Steven Tanoto. Es ist erstaunlich, wie mächtig und fesselnd sich die Musik Goldmarks auch in dieser Fassung entfaltet. Keine Frage, Karl Goldmark ist kein Epigone, der irgendwo „dazwischen“ steht, sondern er hat einen sehr ausgeprägten Personalstil und verdient es, auch auf großen Opernbühnen wieder vorgestellt zu werden. Und was die viel bemängelte Handlungs- und Spannungsarmut seiner Oper anbelangt: Da tut sich auch bei Verdis Aida nicht bedeutend viel mehr. Die Spannung und Dramatik pur findet sich auch hier ohnehin in der Musik. Und da gibt es auch für die Sängerinnen und Sänger lohnende Arien und wirkungsvolle Duette.
Die erotisch-samtig funkelnde Sopranistin Nadja Korovina in der Titelpartie ist eine verführerische Königin von Saba, die den König Salomo ebenso umgarnt wie den ihr verfallenden Assad. Dieser wird von Hans-Georg Priese mit starker Leidenschaftlichkeit dargestellt. Stimmlich gerät er in dieser Heldentenor-Partie hart an die Grenzen seiner stimmlichen Möglichkeiten, bleibt aber stets packend und intensiv. Man hat der Oper vorgeworfen, dass ihr eine positive Gestalt mangelt, die die Sympathien auf sich zieht und mit der man sich identifizieren kann. Priese zeigt, dass man auch als Gescheiterter und Verführter Interesse und Anteilnahme wecken kann. Axel Wolloscheck ist – wie es das Libretto so will – ein eher fader Zipf. Von Macht und Weisheit, für die er angeblich so gerühmt wird, keine Spur. Hier macht dieser Mann ausnahmsweise einmal keine Geschichte, sondern sie widerfährt ihm. Deshalb trägt er wohl die Krone andersum – mit den Zacken nach unten. Alessandra di Giorgio als Astaroth, Begleiterin der Königin, setzt ihren dunklen, Sinnlichkeit verströmenden Mezzo ein, Rebecca Broberg als enttäuschte Braut Assads hadert klagend mit ihrem Schicksal, vergibt aber ihrem untreuen Geliebten, der in ihren Armen stirbt. Als umtriebiger Hohepriester, Baal-Hanan und Tempelwächter hat Maximiliano Michailovsky markante Auftritte. Warum er ein Brett vor dem Kopf trägt, das mit Richtungspfeilen und roten Handschuhen drapiert ist, weiß man nicht so genau. Vermutlich ist er ein Fundamentalist, der immer zu wissen vermeint, wohin es gerade gehen muss und dabei auch Blut zu vergießen stets bereit ist.
Fazit: Große Oper an einem eher kleinen, aber geschichtsmächtigen Ort. Das komplexe Regiekonzept bürdet der Handlung und den Akteuren ungeheuer viel auf, aber sie stemmen es – nicht zuletzt dank genialer Videounterstützung. Viel Applaus im nicht ganz vollen Kirchenschiff.
13.9.2019 (Manfred A. Schmid)
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Wiener Zeitung
Katzenfutter für die Königin
Carl Goldmarks „Königin von Saba“ misslingt in Klosterneuburg.
vom 13.09.2019, 11:19 Uhr | Update: 13.09.2019, 12:00 Uhr
Oper, Die Königin von Saba, Von Carl Goldmark
Peter P. Pachl (Inszenierung), Manfred Müssauer (Dirigent)
Stiftskirche Klosterneuburg
Der Verdun-Altar in der Stiftskirche Klosterneuburg mit der Darstellung der Königin von Saba.© Peter Böttcher/Stift Klosterneuburg
Katharina Hirschmann
Manchmal reicht ein gutes Vorhaben alleine nicht aus: Goldmark nämlich an jenem Ort zu würdigen, an dem auch der Verdun-Altar mit der Abbildung der Königin von Saba von 1181 steht und damit ein Zeichen des Friedens gegen den Nahost-Konflikt zu setzen.
Nach drei Ansprachen geht es zur Sache. Die Videoprojektion des „international renommierten“ Filmkünstlers Robert Pflanz taucht die Kirche in neues Licht – nämlich in jenes des Feuers, das dem Bild des Verdun-Altars entspringt, in der Manier eines Bildschirmschoners von anno dazumal und abgelöst sogleich durch einen leicht pixelig geratenen Pegasus von Chagall, der durchs Weltall flattert.
Herzerfrischend, wie ungeniert man Größe suggerieren will, durch naive collagenartige Aneinanderreihung völlig unzusammenhängender Bilder der Weltkultur. Klagemauer stößt auf Picassos Friedenstaube, Klimt auf Kaaba. Nichts ist lächerlich – oder alles.
Ein Bahnschranken vor dem Kopf
Die Kostüme – ob ein am Kopf des Sängers montierter Bahnschranken (dessen Sinnhaftigkeitsich auch nach reiflicher Reflexion nicht recht erschließen will) oder die Sackgewänder des afghanischen Flüchtlingstrupps. Und während der „international renommierte“ Filmkünstler mit seiner Handkamera vor den Musikern herumläuft, dirigiert der sicherlich nicht weniger renommierte zweite Dirigent (der erste ist mit dem Orchesterbeschäftigt) mithilfe seines Tablets die Sänger, deren Mittelmäßigkeit jedoch ob der beeindruckend konsequent durchgezogenen Peinlichkeit der Inszenierung nebensächlich erscheint. Der Tiefflug erreich die Talsohle, wenn in Anlehnung an das englische Wort für Saba (Sheba) das Bild des gleichnamigen Katzenfutters gezeigt wird.
So löblich das Vorhaben auch ist: In diesem Fall wäre es dem Komponisten dienlicher gewesen, unaufgeführt zu bleiben.
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Österreichischer Rundfunkt ORF
Stift Klosterneuburg zeigt „Die Königin von Saba“
Diese Woche wird in der Stiftskirche von Klosterneuburg eine Neuinterpretation von „Die Königin von Saba“ als biblische Friedensoper zum Nahostkonflikt aufgeführt.
Realisiert wird die von Steven Tanoto für die Stiftskirche arrangierte Oper des Komponisten Carl Goldmark (1830-1915) durch das piano pianissimo Musiktheater unter der Regie von Peter Pachl, ehemaliger Intendant der Berliner Symphoniker, die Donau Philarmonie Wien, Dirigent Manfred Müssauer, und den Carl Goldmark Solisten Chor Wien unter Leitung von Georgi Nikolov.
Als Begleitveranstaltung diskutiert ein Experten-Symposium am Donnerstag, 12. September, von 9.00 bis 13.00 Uhr im Augustinussaal des Stiftes den Zusammenhang der Friedensoper mit dem Nahostkonflikt.
Stift Klosterneuburg/Michael Zechany
In der Stiftskirche in Klosterneuburg wird „Die Königin von Saba“ als biblische Friedensoper aufgeführt
Veranstalter ist Pactum Africanum, eine Initiative zum abrahamitischen Friedensdialog in Afrika, Veranstalter ist Pactum Africanum, eine Initiative zum abrahamitischen Friedensdialog in Afrika, die Asfa-Wossen Asserate, Großneffe des äthiopischen Kaisers Haile Selassie I., und Karl Habsburg-Lothringen gegründet haben.
Von den Nazis gebannt
Bis zur Zeit des Nationalsozialismus war „Die Königin von Saba“ eine der am häufigsten aufgeführten Opern weltweit, an der Wiener Hofoper mit 275 Aufführungen, in Budapest über 400 Mal, vom Publikum als „Habsburger Hofoper“ oder „jüdische Nationaloper“ bejubelt. Da Carl Goldmark ein jüdischer Komponist war, wurde die Aufführung der Oper in der Zeit des Nationalsozialismus verboten. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg blieb sie weitgehend verschollen.
Veranstaltungshinweis
„Die Königin von Saba“ im Stift Klosterneuburg ist noch Donnerstag und Freitag zu sehen. Die Aufführungen beginnen um 19.30 Uhr, eine Einführung in die Oper beginnt um 18.30 Uhr im Augustinersaal.
Goldmark entstammte einer jüdischen österreichisch-ungarischen Familie. Gustav Mahler, Arturo Toscanini und Bruno Walter gehörten zu den zahlreichen Dirigenten der Oper. Leonard Bernstein bedauerte, dass er in seiner Wiener Zeit den historischen Augenblick verpasst hatte, sie in der Staatsoper wieder aufzuführen.
religion.ORF.at/KAPWien uraufgeführt wurde und im Herbst in Klosterneuburg aufgeführt werden soll.
„Die Königin von Saba“, Carl Goldmarks Meisterwerk, wurde seit 15. Dezember 1937 in Wien nicht mehr szenisch aufgeführt. Bis zum Nationalsozialismus war sie eine der am häufigsten aufgeführten Opern, an der Wiener Hofoper mit 275 Aufführungen.
Das Publikum bejubelte sie als „Hofoper der Habsburger Monarchie“ oder „jüdische Nationaloper“, trotz heftiger Schelte der Fachkritik, die ihren „orientalisch-jüdischen Charakter“ (Eduard Hanslick) schmähte oder das Libretto als „Blödsinn, der sich selbst parodiert“ (Ludwig Speidel) abkanzelte.
Ganz zu Unrecht, meinen die Proponenten des Kulturvereins Opernaufführungen Königin von Saba. Denn Goldmarks Klang- und Melodien-Reichtum könne sich mit dem von Verdi- und Puccini-Opern messen.
Leonard Bernstein habe es laut Marcel Prawy bedauert, Goldmarks „Königin von Saba“ in Wien nie dirigiert zu haben.
Ihre Handlung verfüge über „das Potenzial einer Friedensoper zum Nahostkonflikt“ und zu einer „Kultoper der Geschlechterbeziehungen“, mit europäisch-afrikanischer Partnerschaft als dritter Dimension.
Innovatives Bühnenbild, neues Regiekonzept
Diese höchst aktuellen Themen will die Aufführung des seit 1980 bestehenden pianopianissimo musiktheaters unter Leitung von Peter P. Pachl (Intendant der Berliner Symphoniker) in Szene setzen – und zwar in Klosterneuburg. Auch einen Termin gibt es schon: am 12. September soll die Premiere in der Stiftskirche stattfinden.
Die Stiftskirche von Klosterneuburg, wo Anton Bruckner gern musizierte, eigne sich besonders für den biblischen Kontext der Oper in Salomos Tempel und Palast, findet Konrad Melchers vom Kulturverein: „Mit unserem Projekt in der Stiftskirche Klosterneuburg wollen wir nicht nur Carl Goldmark ehren, sondern auch den selbstkritischen Wunsch des großen Bernstein endlich erfüllen.“
Interessantes Detail: Im Verduner Altar ist die Königin von Saba zum ersten Mal überhaupt mit dunkler Hautfarbe dargestellt.
Der Hamburger Komponist Steven Tanoto hat die Partitur entsprechend den räumlichen Möglichkeiten in der Stiftskirche neu arrangiert. Die Inszenierung verwendet Video-Projektionen des Bühnenbildners und Videokünstlers Robert Pflanz.
Die Solisten der Inszenierung: Nadja Korovina als Königin von Saba, Rebecca Broberg als Sulamith, Hans-Georg Priese als Assad und Axel Wolloscheck als Salomo. Die „Donau Philharmonie Wien“, 2004 gegründet und dirigiert von Manfred Müssauer, stellt Orchester und Chor. Das Ensemble veranstaltet seit 2015 das Sommerfestival „Musikwelten“.
Prominente Ehrenschützer konnten für den Ehrenschutz gewonnen werden: Propst Bernhard Backovsky, Außenministerin Karin Kneissl, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Jean Rosston (Urgroßnichte von Carl Goldmark), Peter C. Goldmark Jr. und Andrew Goldmark (Urgroßneffen von Carl Goldmark), Asfa-Wossen Asserate (Großneffe von Kaiser Haile Selassie I von Äthiopien), Karl Habsburg-Lothringen und Bezirkshauptmann Andreas Riemer.
Berichte vor den Aufführungen
Radio Klassik Stephansdom
Die Königin in Klosterneuburg.
Arabella Fenyves
Seit 82 Jahren hat man diese Oper nicht mehr im Großraum Wien gehört: Carl Goldmarks Die Königin von Saba. Dabei handelt es sich um eine Hitoper seiner Zeit. Der biblische Stoff rund um König Salomon, die Verführerin aus Saba und ein junges Liebespaar bot dem Komponisten neben dankbaren Szenen und Arienkonstellationen außerdem den Ausgangspunkt für etliche Chöre und Tänze, die das Werk zu einer „Aida“ ähnlichen Materialschlacht werden lassen können. Bei der aktuellen Produktion in Klosterneuburg steht allerdings das völkerverbindendende musikalische Element sowie die Friedensbotschaft im Mittelpunkt: Arabella Fenyves hat den Organisator Konrad Melchers sowie den künstlerischen Leiter Peter Pachl und den Dirigenten Manfred Müssauer zum Gespräch getroffen.
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11.09.2019 · Aus der Diözese · Kunst&Kultur
Stift Klosterneuburg zeigt Friedensoper „Die Königin von Saba“
Die Stiftskirche von Klosterneuburg ist für die Uraufführung der Neuinterpretation der Oper prädestiniert. Im Verduner Altar wird die Königin von Saba zum ersten Mal überhaupt 1181 n. Chr., in der Zeit der Kreuzzüge, schwarz abgebildet, gefolgt von entsprechenden Darstellungen u.a. in den Kathedralen von Brixen, Köln, Chartres, Paris und Reims
Von Mittwoch bis Freitag wird in der Stiftskirche von Klosterneuburg eine Neuinterpretation von „Die Königin von Saba“ als biblische Friedensoper zum Nahostkonflikt aufgeführt.
Realisiert wird die von Steven Tanoto für die Stiftskirche arrangierte Oper des Komponisten Carl Goldmark (1830-1915) durch das piano pianissimo Musiktheater unter der Regie von Peter Pachl, ehemaliger Intendant der Berliner Symphoniker, die Donau Philarmonie Wien, Dirigent Manfred Müssauer, und den Carl Goldmark Solisten Chor Wien unter Leitung von Georgi Nikolov.
Als Begleitveranstaltung diskutiert ein Experten-Symposium am Donnerstag, 12. September 2019, von 9 bis 13 Uhr im Augustinussaal des Stiftes den Zusammenhang der Friedensoper mit dem Nahostkonflikt. Veranstalter ist Pactum Africanum, eine Initiative zum abrahamitischen Friedensdialog in Afrika, Veranstalter ist Pactum Africanum, eine Initiative zum abrahamitischen Friedensdialog in Afrika, die Asfa-Wossen Asserate, Großneffe des äthiopischen Kaisers Haile Selassie I., und Karl Habsburg-Lothringen gegründet haben.
Bis zum Nationalsozialismus war „Die Königin von Saba“ eine der am häufigsten aufgeführten Opern weltweit, an der Wiener Hofoper mit 275 Aufführungen, in Budapest über 400 Mal, vom Publikum als „Habsburger Hofoper“ oder „jüdische Nationaloper“ bejubelt. (Goldmark entstammte einer jüdischen österreichisch-ungarischen Familie.) Gustav Mahler, Arturo Toscanini und Bruno Walter gehörten zu den zahlreichen Dirigenten der Oper. Leonard Bernstein bedauerte, dass er in seiner Wiener Zeit den historischen Augenblick verpasst hatte, sie in der Staatsoper wieder aufzuführen.
erstellt von: red/kap
11.09.2019
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Niederösterreichische Nachrichten
Rückkehr einer Königin
Goldmark-Oper feiert in Klosterneuburg ein Comeback Karl Goldmarks Oper wird erstmals nach 82 Jahren im Raum Wien aufgeführt: als Neufassung in der Stiftskirche Klosterneuburg.
Von NÖN Redaktion. Erstellt am 08. September 2019 (11:29)
Proben zur Oper„Die Königin von Saba“ im Augustinussaal des Stifts Klosterneuburg. Im Vordergrund Tenor Hans-Georg Priese, der den Assad singt, links der Bass Maximiliano Michailovsky als Hohepriester, dahinter der Carl Goldmark Solisten Chor Wien als Leviten.
Wie die NÖN bereits angekündigt hat, wird „Die Königin von Saba“, Carl Goldmarks Meisterwerk, nach 82 Jahren wieder im Großraum Wien szenisch aufgeführt – nicht in der Staatsoper mit dem orientalischen Pomp des 19. Jahrhunderts, sondern in der Stiftskirche von Klosterneuburg in einer Neufassung als Friedensoper zum Nahostkonflikt.
Bis zum Nationalsozialismus war „Die Königin von Saba“ eine der am häufigsten aufgeführten Opern weltweit, an der Wiener Hofoper mit 275 Aufführungen, in Budapest über 400 Mal, vom Publikum als „Habsburger Hofoper“ oder „jüdische Nationaloper“ bejubelt. Gustav Mahler, Arturo Toscanini und Bruno Walter zählten zu den zahlreichen Dirigenten der Oper. Leonard Bernstein bedauerte, dass er in seiner Wiener Zeit „den historischen Augenblick verpasst“ hatte, sie in der Staatsoper wieder aufzuführen.
Historische Bedeutung afrikanischer Christen
Die Stiftskirche von Klosterneuburg ist für die Uraufführung der Neuinterpretation der Oper prädestiniert, meinen die Veranstalter. Denn im Verduner Altar wird die Königin von Saba zum ersten Mal überhaupt 1181 n. Chr., in der Zeit der Kreuzzüge, schwarz abgebildet, gefolgt von entsprechenden Darstellungen unter anderem in den Kathedralen von Brixen, Köln, Chartres, Paris und Reims. Die Vermutung liegt nahe, dass im Kampf um Jerusalem die ersten Christen im Niltal bis nach Äthiopien als Verbündete gesehen wurden.
Darüber diskutiert ein Experten-Symposium beim Thema „Die schwarze Königin von Saba in Klosterneuburg – Zur Bedeutung afrikanischer Christen für Europa in der Zeit der Kreuzzüge“ als Begleitveranstaltung der Premiere am 12. September von 9-13 Uhr im Augustinussaal des Stifts. Als Veranstalter fungiert Pactum Africanum, eine Initiative zum abrahamitischen Friedensdialog in Afrika, die Asfa-Wossen Asserate, Großneffe des äthiopischen Kaisers Haile Selassie I, und Karl Habsburg-Lothringen, „Chef“ des Hauses Habsburg, gegründet haben.
Der Klosterneuburger Illuminations-Experte Peter Rezak wird von 2. bis 6. September jeweils von 20 Uhr bis Mitternacht die Ostwand des Stifts mit dem Tafelbild der Königin von Saba im Verduner Altar und
einem Porträt des Komponisten illuminieren zur Werbung für die drei Aufführungen von Carl Goldmarks „Die Königin von Saba“ (öffentliche Generalprobe am Mittwoch, 11. September, Premiere am Donnerstag, 12. September, Derniere am Freitag, 13. September, Beginn jeweils um 19.30 Uhr).
Erste Eindrücke zur optischen Gestaltung der Oper durch den Videokünstler Robert Pflanz gibt es bereits: vimeo.com/ 353729148/20fbf79701. Und das Stiftsweingut plant gar zwei Sondercuvées: einen Weißwein „Königin von Saba“ und einen Rotwein „König Salomo“.
Tickets für die Aufführungen der „Königin von Saba“ sind in der Sala Terrana des Stifts, unter www.queen-of-saba.at und allenfalls an der Abendkasse erhältlich.
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STIFT KLOSTERNEUBURG
PRESSE > Pressemitteilungen > Die Königin von Saba – Eine biblische Friedensoper; 05.09.2019
Die Königin von Saba – Eine biblische Friedensoper
Szenische Uraufführung der Neuinterpretation von „Die Königin von Saba“ als biblische Friedensoper zum Nahostkonflikt in der Stiftskirche Klosterneuburg – 11./12./13.09.2019
„Die Königin von Saba“, Carl Goldmarks Meisterwerk, wird nach 82 Jahren wieder im Großraum Wien szenisch aufgeführt – nicht in der Staatsoper mit orientalischem Pomp des 19. Jahrhunderts, sondern in der Stiftskirche von Klosterneuburg als Friedensoper zum Nahostkonflikt.
Bis zum Nationalsozialismus war „Die Königin von Saba“ eine der am häufigsten aufgeführten Opern weltweit, an der Wiener Hofoper mit 275 Aufführungen, in Budapest über 400 Mal, vom Publikum als „Habsburger Hofoper“ oder „jüdische Nationaloper“ bejubelt. Gustav Mahler, Arturo Toscanini und Bruno Walter gehörten zu den zahlreichen Dirigenten der Oper. Leonard Bernstein bedauerte, dass er in seiner Wiener Zeit den historischen Augenblick verpasst hatte, sie in der Staatsoper wieder aufzuführen.
Realisierung der von Steven Tanoto für die Stiftskirche arrangierten Oper durch das piano pianissimo Musiktheater unter der Regie von Prof. Dr. Peter P. Pachl, ehemaliger Intendant der Berliner Symphoniker, die Donau Philharmonie Wien, Dirigent Manfred Müssauer, und den Carl Goldmark Solisten Chor Wien unter Leitung von Georgi Nikolov.
Die Stiftskirche von Klosterneuburg ist für die Uraufführung der Neuinterpretation der Oper prädestiniert. Im Verduner Altar wird die Königin von Saba zum ersten Mal überhaupt 1181 n. Chr., in der Zeit der Kreuzzüge, schwarz abgebildet, gefolgt von entsprechenden Darstellungen u.a. in den Kathedralen von Brixen, Köln, Chartres, Paris und Reims.
Experten-Symposium
Die neue Interpretation versteht sich als Friedensoper im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt. Hierzu diskutiert ein Experten-Symposium als Begleitveranstaltung der Oper am 12.09.2019 von 9 bis 13 Uhr im Augustinussaal des Stiftes. Veranstalter ist Pactum Africanum, eine Initiative zum abrahamitischen Friedensdialog in Afrika, die Dr. Asfa-Wossen Asserate, Großneffe des äthiopischen Kaisers Haile Selassie I, und Karl Habsburg-Lothringen gegründet haben.
Termine und Kartenverkauf:
Termine: 11. / 12. / 13.9.2019 jeweils um 19.30 Uhr.
Karten: Besucherempfang Stift Klosterneuburg oder www.queen-of-saba.at bzw. Abendkasse
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Illumination der Ostwand des Stifts Klosterneuburg
Das Klosterneuburger Illuminationsunternehmen Rezac High Power Projection Messearchitektur projizierte vom 2. bis 6. September, jeweils von 20 – 24 Uhr, im Wechsel von 20 Sekunden, zwei Bilder vom Königin von Saba Tafelbild des Verduner Altars und vom Komponisten Carl Goldmark mit Informationen zur Opernaufführung auf die Ostwand des Stifts Klosterneuburg.
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Plakat des Stifts Klosterneuburg
Das Stift Klosterneuburg stellte ein Plakat im DINA2 und DINA4 Format drucken und Anfang August in Klosterneuburg verteilen.
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Die Presse
Die echte Wienerin von Saba
Klosterneuburg. Vor dem Verduner Altar, auf dem die legendäre „Königin von Saba“ erstmals als Schwarze gezeigt wurde, belebt man Goldmarks einst populäre Oper wieder.
Im Jahre 1181 vollendete Nikolaus von Verdun die Klosterneuburger Altar-Bilder, deren eines die sagenhafte Königin von Saba erstmals in der Kunstgeschichte als Schwarze zeigt. – (c) Aufnahme: Peter Böttcher, Institut für Realienkunde der Universität Salzburg A – 3500 Krems, Körnermarkt 13, www.imareal.sbg.ac.at
von Wilhelm Sinkovicz
30.08.2019 um 11:45
Kunsthistorisch ist die Darstellung der biblischen Königin von Saba auf dem Verduner Altar in Klosterneuburg bemerkenswert, handelt es sich doch um die erste Darstellung der sagenhaften Frauengestalt mit dunkler Hautfarbe. Sie erscheint mit zwei Männerfiguren als eine Art Vorahnung der Heiligen Drei Könige. Tatsächlich soll sie bei ihrem Besuch beim weisen König Salomon viel Gold und Weihrauch mitgebracht haben, vielleicht ja auch, wer weiß, Myrrhe.
Das Hohe C in beiderlei Gestalt
Kam sie aus dem heutigen Jemen oder aus Äthiopien? Sage und Legende wuchern. Davon macht auch die Musikgeschichte Gebrauch. Händel zelebriert den Einzug der Königin in seinem „Salomon“, Brahms-Zeitgenosse Karl Goldmark (1830–1915) machte sie zur Titelheldin einer Oper in der wienerischen Spielart der Grand Opéra. Sie wurde bis in die Dreißigerjahre – unter Dirigenten wie Gustav Mahler oder Bruno Walter – viel gespielt.
Sänger rissen sich um die Hauptpartien. Die Tenor-Arie „Magische Töne“ wurde zur Wunschkonzert-Nummer. Gerade ihre Anforderungen lassen ahnen, warum die „Königin von Saba“ es nach dem Verbot während der NS-Zeit nicht mehr auf die Bühnen geschafft haben könnte: Die Wiedergutmachung am Meisterwerk des jüdischen Komponisten aus Keszthely am Plattensee scheiterte an Stilfragen.
Assads Arie ist das Musterbeispiel für die Notwendigkeit, eine Stimme lyrisch bis in höchste Regionen zu führen. Das gelingt nur durch eine raffinierte Mischtechnik, die Kopf- und Brustregister organisch miteinander harmonisiert.
Die Gustav-Mahler-Generation pilgerte in die Hofoper, wenn Leo Slezak sang, der freilich auch keine Mühe hatte, das Hohe C hier im Pianissimo zu hauchen, im letzten Akt aber, orchestral wagnerisch umbrandet, forte zu attackieren („Komm, Tod, geendet sind die Qualen“). Stilisten, die beides beherrschen, sind nach der Landnahme des Verismo und der mit ihm verknüpften, brachialeren Vokalgebräuche, rar geworden.
Goldmarks Partitur ist voll von Möglichkeiten, subtile, vielfach in Pianissimo-Regionen zurückgenommene Gesangskunst zu demonstrieren. Da ist der einst viel beachtete Lockruf der Dienerin, der den armen Tenor ins Verderben der Liebe zur fremden Königin führt, die ihn dann kalt verleugnet, nachdem sie seine Eheschließung mit Sulamith beinah verhindert hat. Auch von den beiden weiblichen Gegenspielerinnen wird differenziertes Singen verlangt, beinah wagnerisch auftrumpfend in den dramatischen Partien, zart, filigran und mit Italianità, sobald Goldmark seine eigentliche Trumpfkarte aufspielt: Er war einer der fantasievollsten Komponisten seiner Zeit in Sachen Orchestrierungskunst.
Raffinierter „Tanz der Bienen“
Wie er die Farbpalette des romantischen Orchesters in immer neuen Schattierungen anzumischen weiß, das ist ein Ereignis und hat wenige Parallelen bei seinen Zeitgenossen. Mag sein, seine melodische Gabe ist weniger hoch entwickelt, mag auch sein, die Formvorlagen, eher an Meyerbeer orientiert, zwingen ihn oft zu hohlem Pathos und mühsamer Repräsentationsmusik.
Aber auch die Einzugsmärsche und vor allem die Ballett-Einlagen während des Hochzeitsfests im Dritten Akt klingen raffiniert, der sogenannte Bienentanz brachte es dank seines Kolorits zu Popularität.
Im Wesentlichen aber blieb Goldmarks Wiener Grand Opéra, 1875 im Haus am Ring uraufgeführt, ideale Grundlage fürs Star-Theater des Fin de Siècle. Ob die „Originalklang“-Mode auch eine Rückbesinnung auf damalige vokale Manieren mit sich bringen wird, bleibt ebenso abzuwarten wie die Frage, was die zeitgenössische Regisseurskaste mit dem Makart-Pomp des Szenariums anfangen kann.
In Klosterneuburg wagen Pianopianissimo Musiktheater und Donauphilharmonie unter Manfred Müssauer mit Nadja Korovina in der Titelpartie eine „Neuinterpretation als Biblische Friedensoper zum Nahostkonflikt“ (Premiere: 12. September). Zur Einstimmung wird ab 2. September die Ostwand des Stifts mit Bildern zur Inszenierung illuminiert.
www.queen-of-saba.at
(„Die Presse“, Print-Ausgabe, 31.08.2019)
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Informationsblatt von Menschen für Menschen
Die von Karlheinz Böhm gegründete Äthiopienhilfe „Menschen für Menschen“ verteilte im Juli 2019 nachstehendes Informationsblatt an 60.000 Haushalte in Klosterneuburg und angrenzende Stadtteile von Wien.
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meinbezirk.at
Niederösterreich – Klosterneuburg – Freizeit
Eine „Friedensoper“ feiert bei uns Premiere
16. April 2019, 10:07 Uhr – 216 x gelesen
Autor: Birgit Schmatz aus Klosterneuburg
„Die Königin von Saba“ wird als biblische Friedensoper im September in der Stiftskirche inszeniert.
KLOSTERNEUBURG (bs). Bis zum Nationalsozialismus war sie eine der am häufigsten aufgeführten Opern – an der Wiener Hofoper mit 275 Aufführungen, vom Publikum als „Habsburger Hofoper“ oder „Jüdische Nationaloper“ bejubelt: „Die Königin von Saba“ von Carl Goldmark. Johannes Brahms, Gustav Mahler, Richard Strauss und Arturo Toscanini waren Goldmark besonders verbunden. Doch seit 1937 wurde das Meisterwerk in Wien nicht mehr szenisch gezeigt.
Da, wo Anton Bruckner gern musizierte, in der Stiftskirche Klosterneuburg, wird der biblische Kontext der Oper in Salomons Tempel und Palast aufgegriffen, wurde die Königin im Verduner Altar doch zum ersten Mal überhaupt als Schwarze dargestellt.
Konrad Melchers, Obmann: „Ihre Handlung hat das Potential zu einer Friedensoper zum Nahostkonflikt zu werden.“
Die Termine
Die Uraufführung der Klosterneuburger „Königin von Saba“ ist am 12.09. Am 11.09. wird zur öffentlichen Generalprobe und am 13.09. zu einer weiteren Aufführung in die Stiftskirche geladen.
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Niederösterreichische Nachrichten
„Die Königin von Saba“
Biblischer Opernstoff im Stift Klosterneuburg „Die Königin von Saba“ soll in Klosterneuburg aufgeführt werden. Von NÖN Redaktion. Erstellt am 22. März 2019 (04:15)
Foto: Hans A. Rosbach
Im weltberühmten Verduner Altar ist die Königin von Saba dargestellt. Carl Goldmark hat über diese biblische Gestalt eine Oper geschrieben, die 1875 in Wien uraufgeführt wurde und im Herbst in Klosterneuburg aufgeführt werden soll.
„Die Königin von Saba“, Carl Goldmarks Meisterwerk, wurde seit 15. Dezember 1937 in Wien nicht mehr szenisch aufgeführt. Bis zum Nationalsozialismus war sie eine der am häufigsten aufgeführten Opern, an der Wiener Hofoper mit 275 Aufführungen.
Das Publikum bejubelte sie als „Hofoper der Habsburger Monarchie“ oder „jüdische Nationaloper“, trotz heftiger Schelte der Fachkritik, die ihren „orientalisch-jüdischen Charakter“ (Eduard Hanslick) schmähte oder das Libretto als „Blödsinn, der sich selbst parodiert“ (Ludwig Speidel) abkanzelte.
Ganz zu Unrecht, meinen die Proponenten des Kulturvereins Opernaufführungen Königin von Saba. Denn Goldmarks Klang- und Melodien-Reichtum könne sich mit dem von Verdi- und Puccini-Opern messen.
Leonard Bernstein habe es laut Marcel Prawy bedauert, Goldmarks „Königin von Saba“ in Wien nie dirigiert zu haben.
Ihre Handlung verfüge über „das Potenzial einer Friedensoper zum Nahostkonflikt“ und zu einer „Kultoper der Geschlechterbeziehungen“, mit europäisch-afrikanischer Partnerschaft als dritter Dimension.
Innovatives Bühnenbild, neues Regiekonzept
Diese höchst aktuellen Themen will die Aufführung des seit 1980 bestehenden pianopianissimo musiktheaters unter Leitung von Peter P. Pachl (Intendant der Berliner Symphoniker) in Szene setzen – und zwar in Klosterneuburg. Auch einen Termin gibt es schon: am 12. September soll die Premiere in der Stiftskirche stattfinden.
Die Stiftskirche von Klosterneuburg, wo Anton Bruckner gern musizierte, eigne sich besonders für den biblischen Kontext der Oper in Salomos Tempel und Palast, findet Konrad Melchers vom Kulturverein: „Mit unserem Projekt in der Stiftskirche Klosterneuburg wollen wir nicht nur Carl Goldmark ehren, sondern auch den selbstkritischen Wunsch des großen Bernstein endlich erfüllen.“
Interessantes Detail: Im Verduner Altar ist die Königin von Saba zum ersten Mal überhaupt mit dunkler Hautfarbe dargestellt.
Der Hamburger Komponist Steven Tanoto hat die Partitur entsprechend den räumlichen Möglichkeiten in der Stiftskirche neu arrangiert. Die Inszenierung verwendet Video-Projektionen des Bühnenbildners und Videokünstlers Robert Pflanz.
Die Solisten der Inszenierung: Nadja Korovina als Königin von Saba, Rebecca Broberg als Sulamith, Hans-Georg Priese als Assad und Axel Wolloscheck als Salomo. Die „Donau Philharmonie Wien“, 2004 gegründet und dirigiert von Manfred Müssauer, stellt Orchester und Chor. Das Ensemble veranstaltet seit 2015 das Sommerfestival „Musikwelten“.
Prominente Ehrenschützer konnten für den Ehrenschutz gewonnen werden: Propst Bernhard Backovsky, Außenministerin Karin Kneissl, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Jean Rosston (Urgroßnichte von Carl Goldmark), Peter C. Goldmark Jr. und Andrew Goldmark (Urgroßneffen von Carl Goldmark), Asfa-Wossen Asserate (Großneffe von Kaiser Haile Selassie I von Äthiopien), Karl Habsburg-Lothringen und Bezirkshauptmann Andreas Riemer.