Carl Goldmark, dem seit der Naziherrschaft in die Versenkung des Opern- und Konzertgeschehens geratenen, ehemals hochverehrten Wiener Komponisten, widmen wir das

Gesprächskonzert Leonard Bernstein und Carl Goldmark

Mittwoch, 26. Juni
19:30 Uhr

Café Bookshop Singer

Rabensteig 3, 1010 Wien

Zum Gesprächskonzert im CafeBookShop Singer kamen rund 40 Personen. Viele bedankten sich für die wundervolle Musik von Shira Karmon, die die Arie vor der gescheiterten Hochzeit sang, Thomas Albertus Irnberger, der zwei Sätze aus der Suite op. 11 und die Romanze op. 51 spielte und Paul Gulda der am Klavier begleitet und eine Georgine spielte.
Beim Podiumsgespräch, an dem auch Dr. Thomas Aigner und Dr. PD Peter Stachel teilnahmen, gab Irnberger eine wichtige Einschätzung zur Eigenständigkeit und dem Besonderen von Goldmarks Kompositionen, die er auch schriftlich wie folgt gefasst hat:
 
Karl Goldmark sah die Musik als Sprache der Seele, die jeden Menschen auf der Gefühlsebene anspricht und dadurch beiträgt, religiöse Barrieren und gesellschaftliche Diskriminierung aufzuheben und zu überwinden.

 „Das sicherste Substrat, zum eigentlichen Menschen zu gelangen, bleiben seine Werke“ schreibt er 1879 in einem Brief an Wilhelm Kienzl, „in ihnen offenbare sich die innerste Natur eines Künstlers“. 

Goldmark zeichnet das Bild „einer bloßgelegten Seele in der nüchternen Welt“. In seinen Werken, vor allem in der Auswahl seiner Opernlibretti und symphonischen Dichtungen, die alttestamentarischen, jüdischen, christlichen, islamischen, hinduistischen und Themenkreisen der griechischen Mythologie entnommen sind, versucht er die Gesellschaft durch das Kennenlernen anderer Kulturen zu einer Offenheit und Toleranz für diese zu bewegen.